Den Namen „Carlsbader Hütte“ bekam zuerst eine Hütte im hinteren Matschertal (am Reschen, jetzt Südtirol / Italien), die 1883 von den Bergkameraden der Gruppe Karlsbad der Sektion Prag gebaut wurde. Nach der Gründung der Sektion Karlsbad 1902 benannte man diese Hütte auf Antrag von Johann Stüdl, Obmann der Sektion Prag, in Höller Hütte um. Neuer Name seit 1986: Oberretteshütte (bei Matsch/Mals).
1902 Der 16. Februar ist der Gründungstag der Sektion Karlsbad (als 270. Sektion) im Deutschen und Österreichischen Alpenverein e.V. (DuOe. AV). Zum Obmann (heute Erster Vorsitzender) wurde Karl Schöttner, Spediteur aus Karlsbad gewählt.
1906 Die Sektion Karlsbad kaufte am 6. Juli die unbewirtschaftete Leitmeritzer Hütte (eingeweiht am 31.08.1888) in den Lienzer Dolomiten von der Sektion Teplitz – Nordböhmen für 1000 Kronen ab. Gleichzeitig (28.06.) richtete Obmann Karl Schöttner an den Deutschen und Österreichischen Alpenverein in Innsbruck die Bitte, die erworbene Leitmeritzer Hütte in Karlsbader Hütte (KBH) umzubenennen.
1907 Obmann Karl Schöttner wurde bei der Hauptversammlung der Sektion Karlsbad zusätzlich zum Hüttenwart bestellt, um die Planung und den I. Hüttenumbau zu überwachen.
1908 Die Einweihung der umgebauten Karlsbader Hütte fand am 6. September statt. Ab diesem Zeitpunkt (08.09.) wurde die Hütte auch bewirtschaftet. Zum ersten Hüttenpächter bestellte man die Familie Perneck aus Meran.
1912 Von der Sektion Obertrauburg wurde ein Wegstück, welches in das Hüttengebiet fällt, für 200 Kronen angekauft, so dass der ganze Weg von der Hütte bis zum Hochstadl-Gipfel der Sektion Karlsbad gehört.
1913 Der berühmte Alpenmaler und Bergsteiger Edward Theodore Compton (aus England, gestorben in Feldafing/ Starnberger See) hat für die Sektion ein Bild von der KBH und ihrer Umgebung geschaffen (im Sektionseigenbesitz).
Auf Antrag des Herrn Pfarrer W. Ziegenspeck aus Saaz wurde der Weg von der Hütte bis zur Ödkarscharte von den Saazer Bergkameraden gebaut und in Saazer Weg benannt.
1918 Obwohl die Karlsbader Hütte im engeren Kriegsgebiet und nahe der Kampfzone des I. Weltkrieges lag, hat sie diese schlimme Zeit gut überstanden. Mehrmals und auf lange Zeit hat die Hütte den österreichischen Truppen als Unterkunftsstätte gedient.
1919 Durch die abnormalen Schneemassen des letzten Winters musste das eingedrückte Dach im Sommer repariert werden.
1920 Wegen Ausfuhrschwierigkeiten für Lebensmittel aus Meran (Südtirol/nun Italien) konnte die Familie Perneck die Karlsbader Hütte nicht mehr bewirtschaften. An ihrer Stelle trat Frau Luise Lottersberger.
1922 Im Herbst wurde mit dem II. Hüttenumbau begonnen.
1923 Im Sommer Abschluss des Hüttenumbaus.
1925 19. August: Eintragung der im Jahre 1920 erzwungenen neuen Bezeichnung in das Grundbuchsblatt von Tristach.
1926 Hüttentreffen
1928 Am 4. Dezember erhielt die Sektion Karlsbad offiziell das Gast– und Schankrecht für die Karlsbader Hütte.
1929 Familie Amort-Lottersberger aus Amlach übernimmt die Bewirtschaftung der Hütte.
1935 Der erste Hüttenpächter, Herr Josef Perneck, verstirbt in Meran. Er hat mit seiner Frau die Karlsbader Hütte von 1908 bis 1914 bewirtschaftet.
1938 Am 4. September wurde die 30 – Jahrfeier der Eröffnung der KBH und
50. Bestandsjahr der alten Leitmeritzer Hütte gefeiert.
1942 Die seitherigen Hüttenpächter Familie Amort-Lottersberger wurden von Herrn Josef Grogger abgelöst.
1951 Gründungsversammlung am 19. Mai im Großgasthof „Zur Rose“ in München.
1951 Übergabevertrag (Beschluss vom 09.11.1950): Die Karlsbader Hütte wurde, wie alle anderen Sudetendeutschen Hütten, aus politischen Gründen, samt Inventar, am 26. Juni dem Österreichischen Alpenverein Innsbruck übergeben. Hierfür wurde Dr. Abuja als Kurator bestellt.
1957 Auf Grund des Übergabevertrages vom 26. Juni ist das Eigentumsrecht an der Karlsbader Hütte wieder seinem früheren Eigentümer, dem Deutschen Alpenverein Karlsbad e.V., mit Sitz in München, übergeben (einverleibt) worden.
1964 Nach 23 Jahren sehr guter Bewirtschaftung beendete Frau Maria (Moidl) Grogger aus Lienz den Pachtvertrag mit der Karlsbader Hütte.
Das Bewirtschaften übernahm Lore und Flor Stotter aus Oberlienz.
1965 Erhöhung der Schlafplätze. Die Hütte hatte nach dem III. Umbau (Aufstockung) nunmehr 65 Schlafplätze (25 Betten- und 40 Matratzenlager).
1966 Vom 2. bis 4. September fand im Hotel „Sonne“ in Lienz und auf der Hütte die 60 – Jahrfeier der Erwerbs der Karlsbader Hütte statt.
1968 Beginn mit dem Bau des Versorgungsweges (Forststraße) von der Dolomiten Hütte zur Karlsbader Hütte. Gebaut vom Forst, aber bezahlt von der Sektion.
1970 Der IV. Hüttenumbau und gleichzeitig die große Hüttensanierung musste erfolgen. Der Hüttenumbau wurde in verschiedenen Baustufen (1971-1974) durchgeführt.
1971 Im August fand die 65 – Jahrfeier des Erwerbs der Karlsbader Hütte im großen Saal des Hotels „Sonne“ in Lienz statt.
1974 Der vierte Hüttenumbau und die große Hütten–Sanierung sind abgeschlossen. Nunmehr 40 Betten- und 62 Matratzenlager.
1977 Die 75 – Jahrfeier der Sektion fand mit einer Bergmesse auf der Karlsbader Hütte statt. Rudl Eller aus Lienz, einer der Erschließer der Lienzer Dolomiten, ist am 19. September im Alter von 95 Jahren verstorben. Ihm allein ist die unbeschädigte Übergabe der Karlsbader Hütte an die Sektion zu verdanken.
1986 Mit dem V. Hüttenumbau erfolgte die dringend notwendige Dachhebung. Nunmehr 40 Betten- und 62 Matratzenlager.
1991 Die Installation einer Solaranlage wurde in Angriff genommen und 1993 zu Ende gebracht. Am 28. Juli fand im Festsaal der Gemeinde Lavant, im Gasthof „Römerstube“, die 85 – Jahrfeier des Erwerbs der Karlsbader Hütte statt.
1994 Inge, eine Tochter von Lore Stotter, und Hans Kunzer wurden als die neuen Hüttenpächter verpflichtet.
1996 Nun stand der VI. Hüttenumbau an. Der Gastraum war zu klein und musste erweitert werden und gleichzeitig ein größerer Quellbehälter zur Verbesserung der Wasserversorgung installiert werden.
Alter Gastraum
1997 Der sechste Hüttenumbau kam zum Abschluss. Das alljährlich stattfindende Hüttentreffen der Sektion fand diesmal am 23./24. August statt und stand ganz im Zeichen der 90 – Jahrfeier des Umbaus der Karlsbader Hütte.
2000 Unsere Bergkameraden aus Auerbach fertigten und erstellten ein neues Gedenkkreuz am Saazer Weg.
2001 Aus umwelttechnischen Gründen musste eine mechanisch-biologische Kläranlage mit drei Rundbehältern installiert werden. Erst im Jahr 2006 konnte die Gesamtanlage zufriedenstellend beurteilt werden.
2002 100–Jahrfeier der Gründung der Sektion Karlsbad vom 9. – 11. Mai in Tirschenreuth (Gr. Rathaussaal – Empfang/Gastwirtschaft Kühn „Musl-Saal“).
2003 Verlegung des Vereinssitzes von München nach Tirschenreuth. Eintragung in das Vereinsregister am 16. Oktober (jetzt Amtsgericht Weiden, VR 20342).
2005 Die Eheleute Edith und Rupert Tembler aus Kals wurden als die 6. Hüttenpächter seit Bestehen der Karlsbader Hütte mit der Bewirtschaftung unserer Hütte betraut.
2006-2010 Der VII. Hüttenumbau (mit Erweiterungsbau) muss z. T. aus behördlichen Gründen vorgenommen werden. Der gesamte Küchenbereich, die Waschräume und WCs entsprachen nicht mehr den heutigen Anforderungen.
Neue Toiletten– und Waschräume mit Warmduschen, Trockenraum, zusätzliche Zimmer (nunmehr 22) und neue Lagerräume, Terrassenerweiterung bis zum Haupteingan (neu), Winterraum für 8 Personen (im Untergeschoss beim Anbau). Ab 2007: 58 Betten- und 32 Lager (Matratzenlager I, II, III). Baukosten: insgesamt ca. 700.000 €, bezuschusst durch den DAV-Hauptverein und die Stadt Tirschenreuth.
2008 Einbau Blockheizkraftwerk (BHKW-Gasbetrieb 20 kVA)/Warmduschanlagen.
Vom 21. bis 24. August die 100 – Jahrfeier der Einweihung der KBH mit einer Vorfeier in Tristach (Gemeindesaal/21.08.) mit der Tristacher Musikkapelle, am 23.08. großer Sektionsabend mit Ehrungen auf der KBH sowie am Sonntag, 24.08., Bergmesse, Gedenkfeier und Segnung des Erweiterungsbaues bei Kaiserwetter.
2009 Umbau/Modernisierung des gesamten Küchenbereiches der KBH (bis Juni 2010).
2010 Vertrauensmann und Ehrenmitglied Oberbaurat Dipl.-Ing. Alfred Thenius ist am 07.03. bei Dölsach im Alter von 89 Jahren tödlich verunglückt. Er wäre bei der Jahreshauptversammlung für 70 Jahre Mitgliedschaft im Deutschen Alpenverein geehrt worden.
2011 Vor 105 Jahren: Kauf der Leitmeritzer Hütte (Kaufurkunde vom 06.07.1906) von der Sektion Teplitz (Nordböhmen) durch die Sektion Karlsbad und Umbenennung in Karlsbader Hütte (Schreiben vom 28.06. an den DuOe. AV Innsbruck). Vor 115 Jahren: Nach dem Bau der Leitmeritzer Hütte (1888) war die Laserzwand (Kleine L., 2568 m) das erste Ziel der alpinen Erschließung. Bereits 1894 regte der Bergsteiger und Obmann Karl Schöttner (Gründer der Sektion Karlsbad) den Bau eines Steiges zum Gipfel der Laserzwand (Schöttnerspitze, 2614 m) an.
2012 Vom 21. – 23. September fand ein großes Fest verbunden mit der Abschlussfeier der Hüttenerweiterung und -sanierung statt (Gründung der Sektion vor 110 Jahren). Am Samstag fand eine Bergmesse im Freien mit dem evangelischem Pfarrer Hans Hecht aus Lienz statt.
2015 Sanierung und Erweiterung der Terrasse mit Lärchenholz.